Im funktionellen Sinne werden im Einzelhandel Waren und Dienstleistungen von Unternehmen (überwiegend) direkt an die privaten Endverbraucher verkauft. Obwohl der Begriff Einzelhandel häufig synonym zum stationären Ladenverkauf verwendet wird, gehören auch Onlinehändler in diese Kategorie.
Investoren unterscheiden beim stationären Einzelhandel folgende Lagen:
Innerstädtische Lagen/Haupteinkaufsstraßen („Highstreet“): Angebote des kurz-, mittel- und langfristigen Bedarfs mit einem gesamtstädtischen Einzugsbereich. Häufig als Fußgängerzone oder verkehrsberuhigte Zone gestaltet. Insbesondere in den Haupteinkaufsstraßen oft in Form exklusiver Läden oder auch größerer Warenhäuser und teilweise integrierter innerstädtischer Einkaufszentren zu finden.
Stadtteilzentren: In Wohngebieten integrierte Lage mit einem vorherrschenden Angebot der Grundversorgung (kurzfristiger Bedarf). Meist sind es kleinere Agglomerationen von Handels- und Dienstleistungsbetrieben, die Versorgungsleistungen vorrangig für die umliegende Wohnbevölkerung anbieten.
Sonderlagen abseits der Innenstädte: Standorte sind dezentrale, verkehrsgünstige Lagen (Stadtränder, grüne Wiese). Der Einzugsbereich ist abhängig von der Flächenkapazität und der Qualität des Angebots aber auch der Erreichbarkeit. Meist stehen Kunden, die mit dem Auto kommen, im Fokus. Die Angebotsschwerpunkte sind häufig im Bereich der Grundversorgung und der Fachmärkte zu finden.
Nach Art des Geschäfts lässt sich der stationäre Einzelhandel wie folgt unterteilen:
Einzelgeschäft
Das kann beispielsweise ein Tante-Emma-Laden sein, der auf kleiner Verkaufsfläche ein umfangreiches Sortiment mit unterschiedlichen Produkten anbietet. Oder auch Fach- und Spezialgeschäfte, zum Beispiel Schuh- oder Angelgeschäfte, die sich auf eine bestimmte Gruppe von Produkten und Kunden spezialisiert haben.
Waren- und Kaufhäuser, Supermärkte, Verbrauchermärkte
Hier wird unter einem Dach von einem Betreiber ein umfangreiches Sortiment angeboten (Mode, Haushaltswaren, Schmuck/Uhren, Elektronik, Bücher, Spielwaren etc.).
Nahversorgungszentrum/Fachmarktzentrum
Verschiedene Einzelhändler oder Dienstleistungsbetriebe mit unterschiedlichen Betreibern sind an einem Ort zusammengeschlossen. Ein umfangreiches Angebot wird von verschiedenen (Fach-)Geschäften angeboten. Oft auch mit der Beimischung von Gastronomie. Hauptmieter – und damit Kundenmagnet – ist fast immer ein Supermarkt oder ein Lebensmitteleinzelhändler. Im Mittelpunkt steht die Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs oder bei Fachmarktzentren ein spezielles Warenangebot, das so sonst nicht vor Ort erhältlich ist, wie beispielsweise bei einem Baumarkt.
Shopping-Center/Einkaufszentrum
Ein Einkaufszentrum, auch Shopping-Center genannt, ist eine räumliche und organisatorische Konzentration von Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistungsbetrieben unterschiedlicher Branchen und gegebenenfalls mit einer Beimischung von anderen Angeboten wie Fitnesszentren oder Kinos. Hier steht das Einkaufserlebnis meist im Vordergrund.
Vom stationären Handel unterscheidet sich der Onlinehandel oder E-Commerce. Dieser bezeichnet Kauf- und Verkaufsvorgänge mittels Internet. Der Onlinehandel macht dem stationären Einzelhandel insbesondere bei Bekleidung, Büchern und Elektronik starke Konkurrenz. Der stationäre Handel sucht hier nach Lösungen und es gibt inzwischen viele Verzahnungen zwischen dem Online- und dem stationären Bereich.
Hierzu verweisen wir Sie auch gerne auf unseren Beitrag aus der Januar-Ausgabe „ROPO und Showrooming – Neue Trends im Handel“, in dem diese Thematik behandelt wird.