Wie sieht aktuell Ihr Arbeitstag aus? Alles wieder wie vor Corona?
Seit Corona hat sich viel verändert, aber es gibt auch Konstanten. Alle Veranstaltungen finden wieder statt und wir genießen es, auf Kongressen als „alte“ Bekannte begrüßt zu werden. Digitale Meetings sind nun häufiger und spontaner, was es einfacher macht, uns in den Tagesablauf unserer Partner zu integrieren. Online-Meetings sind eine tolle Ergänzung, aber kein Ersatz für persönliche Treffen.
Was hat sich in Ihren Arbeitsabläufen verändert?
Die Veränderungen in unseren Arbeitsabläufen sind vielfältig. Eine signifikante Entwicklung besteht zum Beispiel darin, dass die Nachfrage nach gedruckten Unterlagen weiterhin abnimmt. Aufgrund dieser Entwicklung haben wir erstmals bei der Überarbeitung unseres Verkaufsprospekts auf das „Print-on-Demand“-Verfahren umgestellt. Darüber hinaus haben wir unsere Vertriebspartner gebeten, keine Verkaufsprospekte mehr auf Vorrat zu lagern. Wir bieten auch mehr digitale Inhalte und Instrumente zur Beratungsunterstützung an. Des Weiteren sind persönliche Treffen nicht mehr so selbstverständlich wie früher. Daher legen wir nun einen größeren Fokus darauf, unsere Partner dort abzuholen, wo sie sich befinden. Neben persönlichen Treffen und Telefonaten setzen wir ergänzend auch auf Videokonferenzen, Newsletter, Podcasts, Social Media und Videos. Wir passen unser Angebot entsprechend an und beobachten die aktuellen Trends aufmerksam.
Welche Herausforderungen sehen Sie für den Vertrieb? Wie ist Ihr Team darauf eingestellt?
Die Anzahl der verfügbaren Kommunikationskanäle hat sich inzwischen erheblich erhöht. Dies bringt jedoch die Herausforderung mit sich, dass jeder von uns nun viel umfassender mit den verschiedenen Technologien umgehen muss. Während es früher ausreichte zu wissen, wie man einen Drucker bedient, muss man heute auch mit verschiedenen Webkonferenz-Tools vertraut sein. Es ist entscheidend, dass wir wissen, auf welchem Kommunikationskanal wir jeden Einzelnen am besten erreichen können.
Immobilienanlagen haben mit steigenden Sparzinsen plötzlich wieder Konkurrenz. Wie macht sich das bemerkbar?
Eine Anlageklasse, die durch Negativzinsen zeitweise an Attraktivität verloren hatte, ist nun wieder zurück. In einer „normaleren“ wirtschaftlichen Situation wäre dies zunächst eine rein positive Entwicklung für Kunden und Berater. Sicherheitsorientierte Anleger haben jetzt wieder mehr Auswahlmöglichkeiten, um ihre Anlagen zu diversifizieren, und Immobilienfonds sind nicht mehr die einzige Option. Nichtsdestoweniger sind Immobilienanlagen nach wie vor ein wichtiger Bestandteil eines gut diversifizierten Portfolios, weshalb wir weiterhin Nachfrage verzeichnen. Obwohl die gestiegenen Sparzinsen das Anlageuniversum wieder vergößern, bieten wir mit dem Living + Working ein qualitativ hochwertiges Produkt an, das als wichtiger Baustein in jedes Depot passt.
Die Wirtschaft schwächelt. Wie behauptet sich der Living + Working in diesem Umfeld?
In dem gegenwärtig anspruchsvollen Umfeld erweist es sich als vorteilhaft, dass die Strategie des Living + Working auf langfristige Megatrends ausgerichtet ist. Insbesondere die Themen Wohnen und Gesundheit sind vergleichsweise unempfindlich gegenüber wirtschaftlichen Einflüssen. Wohnen bleibt immer eine Notwendigkeit und der demografische Wandel sowie die Urbanisierung tragen zu einem höheren Bedarf bei. Daher betrachten wir die Situation relativ gelassen und sind für unseren Fonds zuversichtlich in Bezug auf die Zukunft. Obwohl derzeit nur wenig gebaut wird, ist die Nachfrage im Wohnsegment nach wie vor hoch. Das stärkt Bestandshalter wie uns und wir profitieren davon. Auch wenn die kurzfristige Lage herausfordernd ist, wirken sich die langfristigen Trends positiv auf den Living + Working aus.
Warum ist eine Anlage in einen Offenen Immobilienfonds nach wie vor attraktiv?
Es ist unmöglich, in die Zukunft zu blicken, aber eine Investition in Immobilien gilt als einer der wichtigsten Bausteine zur Vermögensbildung. Immobilien erfüllen grundlegende menschliche Bedürfnisse wie Wohnen, Leben und Arbeiten. Daher ist eine Investition in einen Offenen Immobilienfonds immer Bestandteil eines ausgewogenen Portfolios.
Eine private Frage: Wie kam es dazu, dass Sie in der Immobilienbranche arbeiten?
Ursprünglich war es reiner Zufall. Nach Abschluss meiner Ausbildung zum Bankkaufmann und meinem Studium der Betriebswirtschaftslehre arbeitete ich zunächst in der IT-Branche. Als die Blase der New Economy platzte, habe ich mich neu orientiert. Ich stieß auf eine Stellenanzeige eines Immobilienunternehmens, das nach jemandem suchte, der bereits erste Erfahrungen in der digitalen Welt gesammelt hatte. Beim Vorstellungsgespräch hat dann alles gepasst und ich blieb dabei. Zurückblickend kann ich sagen, dass es eine sehr gute Entscheidung war, diesen für mich damals neuen Weg zu gehen

Klaus Speitmann leitet seit Januar 2017 den Vertrieb der Swiss Life KVG als Executive Director Sales. Zuvor war der gelernte Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann Bereichsleiter Partnervertrieb bei der Commerz Real AG. Hier zeichnete er für die Entwicklung und Umsetzung der Vertriebsstrategien für verschiedene Immobilienfonds verantwortlich. Zusätzliche Stationen waren unter anderem die Leitung Consumer Sales bei paybox Deutschland und das Key Accounting bei VIAG Interkom.