Im Gespräch mit Walter Seul, Fondsmanager des „Living + Working“

26.03.2025

„2025 wird das Jahr des Umschwungs“

Herr Seul, wie wird sich der Living + Working in 2025 voraussichtlich entwickeln?
2025 wird das Jahr der Erholung der Fondsperformance. Dazu werden ein wieder stabiles Bewirtschaftungsergebnis und hoffentlich wieder steigende – oder zumindest neutrale – Bewertungsergebnisse beitragen.

Wie steht es um die bestehenden Assets? Sind irgendwo z. B. Baumaßnahmen geplant?
Im ersten Halbjahr 2025 wird eine Pflegeimmobilie fertiggestellt und an den Fonds übergeben, die wir bereits 2023 als „Forward Deal“ für den Fonds erworben haben. Ebenfalls im ersten Quartal 2025 werden die Sanierungsarbeiten im Zuge der Neuvermietung der denkmalgeschützten Immobilie „Herengracht 282“ im Amsterdamer Grachtenviertel fertiggestellt. Mitte 2025 wird dann die Großbaustelle im Berliner Objekt „K14“ in Moabit abgeschlossen sein, wo wir derzeit eine Teilfläche von rund 3500 Quadratmetern für die TU Berlin umbauen. Parallel wird das Objekt auch energetisch saniert. Das Konzept hierfür haben wir übrigens von unserem internen Dienstleister „Climatch GmbH“ erstellen lassen.

Und damit nicht genug: Im Regensburger Fondsobjekt arbeiten wir an der Erteilung der Baugenehmigung für die derzeit noch leerstehenden Hotelflächen. Eine Teilfläche des ehemaligen Pflegeheimbetreibers im ersten Obergeschoss wurde bereits komplett umgebaut und – bis auf eine kleine Restfläche – schon 2024 neu vermietet. Bei der Wiedervermietung lag unser Augenmerk besonders darauf, weitere medizinische Dienstleistungen anzusiedeln und damit den Charakter des Ärztehauses zu stärken.

Wie schätzen Sie generell die Lage am Immobilienmarkt ein? Lohnt es sich, wieder einzusteigen?
2025 wird das Jahr sein, in dem sich der Umschwung auf den Immobilienmärkten erstmals seit der Zinswende zeigen wird. Davon sind wir überzeugt. Erste Anzeichen dafür werden ein sich wiederbelebender Transaktionsmarkt und ein nachlassender Druck auf die zuletzt gesunkenen Immobilienpreise sein – unterstützt durch weitere Zinssenkungen der EZB im Laufe des Jahres. Vor diesem Hintergrund lautet die Antwort auf Ihre Frage: Ja, es lohnt sich, wieder einzusteigen.

Worauf kam es in den letzten Jahren an?
In den vergangenen 24 Monaten lag unser Hauptaugenmerk auf dem Management der Immobilienwertentwicklung. Die damalige Zinswende hat allen Bestandshaltern, die ihre Immobilien regelmäßig bewerten müssen, um zu Nettovermögenswerten zu kommen (wie der Living + Working), erhebliche Probleme bei den Immobilienwerten beschert. Darüber hinaus hat die Zinswende auch zu einem verstärkten Rückgabeverhalten der Investoren solcher Anlagevehikel geführt. Um die Rückgabewünsche dann auch bedienen zu können, lag der zweite große Schwerpunkt bei uns auf dem Management der Fondsliquidität. Beides ist uns bislang absolut, aber auch im Branchenvergleich, gut gelungen, würde ich sagen.

Vielen Dank, Herr Seul, für das Gespräch!

Walter Seul, Fondsmanager des „Living + Working“

Walter Seul ist Leiter Fondsmanagement bei der Swiss Life KVG. Er verantwortet unter anderem das Fondsmanagement des „Swiss Life Living + Working“. Zuvor war der Diplom-Volkswirt als Senior Fund Manager und Senior Corporate Finance Manager bei AXA Investment Managers sowie als Projektleiter für die Konzeption geschlossener Immobilienfonds bei der Deutschen Grundbesitz Management GmbH (heute RREEF) tätig.

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