Qualität über Quantität – Büros im Jahr 3 von Remote Working

08.11.2023

Mit dem Jahr 2023 befinden wir uns im dritten Jahr nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie, die uns mittels diverser Lockdowns, sofern möglich, ins Homeoffice schickte. Trotz Ende der Homeoffice-Pflicht ist dessen Nutzung geblieben, mit Auswirkungen auf das Büro. Spoiler: Qualitätsbüros bleiben gefragt.

Rückblick: März 2020. Die Corona-Pandemie grassiert und schickt weltweit Mitarbeiter im Rahmen diverser Lockdowns ins Homeoffice. Ein bis dahin eher wenig genutztes Konzept. So lag 2019 die Quote von Mitarbeitern, die größtenteils im Homeoffice tätig waren, in der EU bei rund 5,4 %, in Deutschland bei 5,2 %. Im Rahmen der Pandemie stieg diese 2021 auf 13,4 % (Deutschland: 17,2 %). Mit sinkenden Fallzahlen und steigenden Impfungen lief die Homeoffice-Pflicht im Frühjahr 2022 aus. Zwar ging der Anteil der Homeofficetätigen tatsächlich zurück, lag aber 2022 mit 10,2 %(Deutschland: 14,5 %) weiterhin deutlich über dem Wert von vor der Pandemie. Mitarbeiter, die zumindest gelegentlich im Homeoffice arbeiten, machen sogar rund fast ein Viertel aus.

Dass das Konzept Homeoffice gekommen ist, um (wirklich) zu bleiben, verdeutlicht nicht nur ein Blick ins deutsche Einkommenssteuerrecht, wo der Maximalwert der Homeoffice-Pauschale 2023 mehr als verdoppelt wird, sondern auch eine aktuelle Umfrage (Juli 2023) des Ifo-Instituts bekräftigt: Homeoffice ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Arbeitswelt. Je nach Mitarbeiterzahl ermöglichen ein Großteil – zwischen 67 % und 94 %– der befragten Unternehmen zwischen 1 bis 3 Tage Homeoffice die Woche.

Die Etablierung von Homeoffice hat naturgemäß Auswirkungen auf die Nachfrage nach der Bürofläche, denn eine geringere Flächenauslastung bedeutet auch, dass weniger Fläche angemietet werden muss. Und so verstärkte sich ein Trend, der bereits vor der Pandemie in Gang gekommen war: die Quadratmeterfläche pro Mitarbeiter zu reduzieren. Besonders während der Pandemie nahm die Fläche pro Mitarbeiter nochmals deutlich ab, zwischen 2019 und 2022 in Europa um 0,9 Quadratmeter auf 20,0 Quadratmeter und in Deutschland um 0,6 Quadratmeter auf 23,5 Quadratmeter.

Quelle: PMA, SLAM

Doch ein Rückgang der Fläche pro Mitarbeiter ist nicht 1:1 gleichzusetzen mit einem Nachfragerückgang für Büros, wie ein dezidierter Blick auf die Veränderungsraten der Spitzenmieten zeigt, die deutliches Wachstum aufzeigen. Vielmehr ist es so, dass in der neuen Welt des hybriden Arbeitens die Unternehmen zwar Fläche, also die Quantität, reduzieren, aber dafür umso mehr auf Qualität setzen. Die Kosteneinsparung, die man über die Fläche gewinnt, ist gut investiert in den Standard, den man anmietet. Denn um die Mitarbeiter in Zeiten von Fachkräftemangel ins Büro zu locken, muss dieses etwas bieten. Eine zentrale Lage gepaart mit einer hohen Flächenqualität bzw. -ausstattung bietet den nötigen Mehrwert. Dass solche Büros oftmals „nebenbei“ auch noch Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, ist ein weiterer, wichtiger Faktor, sowohl für die Unternehmen und ihre Unternehmensziele als auch für das Wohlbefinden der Mitarbeiter. 

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