Was ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft?

08.03.2023

Getreu ihrem Namen verwaltet eine Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) Anlagevermögen. Der Begriff ist im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) definiert. Es geht damit um die Verwaltung von Investmentfondsvermögen nach deutschem Recht durch besagte KVG.

Die Kapitalverwaltungsgesellschaft ist im Grunde eine durch Gesetze und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kontrollierte Fondsgesellschaft, die das von den Anlegern in den jeweiligen Fonds investierte Geld treuhänderisch in einem Sondervermögen verwaltet.

Daraus ergibt sich, dass jeder deutsche Investmentfonds zwingend eine KVG haben muss. Das Fondsvermögen kann nicht auf mehrere Kapitalverwaltungsgesellschaften aufgeteilt werden. Allerdings kann eine KVG mehrere Fondsvermögen verwalten. Die KVG muss von mindestens zwei Geschäftsführern geleitet werden, die fachlich geeignet sein müssen und eine Bestätigung durch die BaFin benötigen.

Zu den Aufgaben einer KVG gehört neben dem unmittelbaren Fondsmanagement auch die Portfolioverwaltung und das Risikomanagement. Das sind die Mindestanforderungen an eine KVG gemäß KAGB. Darüber hinaus können das Asset-Management, das Liquiditätsmanagement sowie Anlegerbetreuung und -verwaltung hinzukommen.

Die KVG muss eine Verwahrstelle (früher auch Depotbank genannt) bestellen. Diese verwahrt das Vermögen eines Investmentfonds. Zusätzlich ist die Verwahrstelle eine externe Kontrollinstanz, welche die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben überwacht. Dazu schreibt das KAGB zwingend vor, dass die KVG und die Verwahrstelle personell und organisatorisch strikt getrennt sein müssen.

Somit ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft das zentrale und wichtigste Handlungsorgan eines Investmentvermögens. Sie stellt den rechtlichen Rahmen für die Anleger, identifiziert zukünftige Investitionsmöglichkeiten, unterzieht sie einer eingehenden Prüfung (Due Diligence), kauft und verkauft die Vermögensgegenstände des Portfolios. Darüber hinaus unterzeichnet sie Verträge, prüft in Zusammenarbeit mit der Verwahrstelle den laufenden Geschäftsbetrieb und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben.

Kapitalverwaltungsgesellschaften müssen regelmäßig nachweisen, dass sie das anvertraute Vermögen der Investoren auf angemessene Weise managen. Dabei müssen die Anlagestrategie und die Grundsätze für die Rücknahme von Beteiligungen mit dem Liquiditätsprofil der Investments in Einklang gebracht werden.

Bei Immobilienfonds entsteht rund um die eingekauften Objekte ein Verwaltungsaufwand, der über das Asset-Management abgedeckt wird. Darunter fallen die aktive Planung, Steuerung, Umsetzung und Kontrolle aller Maßnahmen rund um die einzelne Immobilie (insbesondere Vermietung und Betreuung der Mieter, aber auch Wartungen, Reparaturen und Arbeiten zur Wertsteigerung der Immobilien).

Während das Asset-Management einzelne Wertpositionen im Blick hat, kümmert sich das Portfolio-Management um alle Vermögensgegenstände. Dabei geht es insbesondere um die Gewichtung einzelner Positionen für das Gesamtportfolio, das Identifizieren und Überprüfen weiterer Investitionsmöglichkeiten und den Verkauf von Anlageobjekten.

Von den anderen Bereichen der KVG getrennt zu halten ist das Risiko-Management. Diesem obliegt es, die verfolgten Anlagestrategien jederzeit auf die wesentlichen Risiken hin zu erfassen, zu messen, zu steuern und zu überwachen. Als die umfassende Kontrollinstanz für die Einhaltung des KAGB überprüft die BaFin regelmäßig die Kapitalverwaltungsgesellschaften.

Das Team der Swiss Life KVG, das das Fondsvermögen des Living + Working verwaltet, stellen wir Ihnen hier vor.

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