Deutschland wächst – im letzten Jahr um rund 300 000 Einwohner, seit 2015 um 2,4 Millionen (Quelle: Destatis). Wovon es rund die Hälfte (44 %) in städtische Regionen zieht (Quelle: Eurostat). Doch innerhalb dieser Regionen zieht es tatsächlich immer mehr Menschen in das Umland, den sogenannten Speckgürtel. Ein Trend, der für Eigentum bereits fest etabliert ist: Denn im Speckgürtel bekommt man deutlich mehr Quadratmeter für das gleiche Geld – inklusive Naherholungsgebiet vor der Haustür. Bisher kennt man diesen Wanderungssaldo von Haushalten, die es ins Eigentum zieht. Doch nach aktuellen Daten erreicht dieser Trend nun auch die Mieterhaushalte, wie sich exemplarisch am Beispiel der Top-7-Metropolen und deren Speckgürteln zeigt. Gemäß einer Analyse von ImmoScout24 suchten Anfang 2024 erstmals mehr Bewohner im Speckgürtel der Top 7 nach einer neuen Mietwohnung (41,9 %) als innerhalb der Stadtgrenzen (35,8 %).
Besonders im Berliner Speckgürtel ist der Anteil der Mietsuchenden in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegen (+67 % auf 37,1 %). Am höchsten liegt der Anteil in München, wo rund die Hälfte (50,2 %, +17 % zu 2019) der Suchanfragen auf den Speckgürtel entfällt.
Der Hauptgrund für die Ausweichbewegung liegt auf der Hand: Das knappe Angebot in den Städten treibt die Mieten nach oben und die Suchenden ins Umland. Schließlich erhält man dort mehr Quadratmeter für das gleiche Geld. Im Schnitt der Top 5 (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main) liegt die Ersparnis laut ImmoScout, wenn man 16-30 km außerhalb des Stadtbereiches mietet, bei 3,20 EUR/m2/p.m.; bei 31-50 km sind es sogar knapp 4,80 EUR/m2/p.m. Das macht bei einer durchschnittlichen Wohnfläche von rund 92 m2 zwischen rund 300 bis 440 EUR Ersparnis, jeden Monat. Oder ein Zimmer mehr.
Dieses Zimmer mehr – also die Vergrößerung der Haushaltsgröße – ist auch der am häufigsten als wichtigster Umzugsanlass genannte Grund, gefolgt von der finanziellen Belastung, die das Wohnen in der Stadt mit sich bringt, so eine Studie des ifo-Instituts. Ein weiterer Faktor, der dem Speckgürtel in die Hände spielt, ist zudem das hybride Arbeiten, das – seitdem es durch Corona salonfähig wurde – mehr Spielraum beim Wohnort zulässt.
Und so verwundert es nicht, dass in den Corona-Jahren 2020 bis 2022 rund 14 % der befragten berufstätigen Großstädter weggezogen sind. Und zwar, wer hätte es gedacht, in erster Linie (38 %) in den Speckgürtel. Ein Trend, der sich wohl in absehbarer Zeit nicht umkehren wird, denn die Mieten in den Städten bleiben hoch und werden – aufgrund des Angebotsdefizits – weiter steigen und damit die Menschen weiterhin ins Umland treiben, was zur Folge hat, dass auch dort die Mieten steigen.
Auch der Living + Working setzt mit seinen Wohnimmobilien auf die Mietpräferenzen der Haushalte und bietet modernen und gut angebundenen Wohnraum in den Speckgürteln, wie bspw. in Wentorf bei Hamburg oder Strausberg bei Berlin.